Brandschutzmaßnahmen: Was muss in
der WEG beachtet werden?
Ein effektiver Brandschutz in einer Wohnungseigentümergemeinschaft beruht auf mehreren wesentlichen Maßnahmen. Dazu zählt in erster Linie die Installation und regelmäßige Wartung von Rauchwarnmeldern, die in allen Bundesländern verpflichtend sind. Sie müssen in Wohnräumen und Fluren angebracht werden, um frühzeitig auf entstehende Brände aufmerksam zu machen. Die Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) zählt immer zum Gemeinschaftseigentum und muss regelmäßig von der WEG oder der Hausverwaltung überprüft und gewartet werden.
Auch die regelmäßige Kontrolle von Brandschutzeinrichtungen wie Feuerlöschern, Brandmeldeanlagen und Notbeleuchtungen im Gemeinschaftseigentum spielt eine entscheidende Rolle. Die Hausverwaltung trägt hier die Verantwortung für Wartung und Instandhaltung, während z. B. ein Hausmeister die Einhaltung der Vorschriften überprüft und Unregelmäßigkeiten an den Hausverwalter meldet.
Ein weiteres zentrales Thema im Wohnungseigentumsgesetz zum Brandschutz ist die Sicherstellung von Fluchtwegen. Treppenhäuser und Notausgänge dürfen keinesfalls durch abgestellte Gegenstände blockiert werden, da sie im Ernstfall für eine schnelle Evakuierung frei bleiben müssen. Besonders problematisch ist das unerlaubte Offenhalten von Brandschutztüren, beispielsweise durch Türkeile oder andere Hilfsmittel. Dadurch kann sich Feuer ungehindert ausbreiten, was nicht nur grob fahrlässig ist, sondern in bestimmten Fällen sogar strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann – im schlimmsten Fall drohen Geld- oder Freiheitsstrafen.
Die Lagerung potenziell gefährlicher Gegenstände erfordert ebenfalls besondere Sorgfalt. Gasflaschen beispielsweise dürfen nicht in geschlossenen Räumen wie Kellern oder Garagen aufbewahrt werden, da sie eine erhebliche Explosionsgefahr darstellen. Stattdessen sollten sie an einem trockenen, ebenen Platz im Freien gelagert werden, ohne direkter Sonneneinstrahlung oder Hitzequellen ausgesetzt zu sein.
Ein weiteres oft unterschätztes Risiko sind E-Bikes und E-Scooter. Ihre Lithium-Ionen-Akkus können sich entzünden, weshalb das Abstellen oder Laden dieser Fahrzeuge in Treppenhäusern strikt untersagt ist. Stattdessen sollten sie an gesicherten Ladestationen außerhalb der Fluchtwege aufgeladen werden, um keine zusätzlichen Gefahrenquellen in den Rettungswegen zu schaffen.
Nicht zuletzt ist die Sensibilisierung der Bewohner ein wichtiger Aspekt eines funktionierenden Brandschutzes. Regelmäßige Informationen helfen der Gemeinschaft, Risiken zu minimieren und das Bewusstsein für mögliche Gefahren zu schärfen. Ein gut durchdachter Brandschutzplan, der klare Anweisungen für den Notfall enthält, sollte in jeder WEG vorhanden und allen Beteiligten zugänglich sein.