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Jahresrückblick: Wir schließen ab mit 2020 und blicken nach vorne

Herzlich willkommen zurück im neuen Jahr und auf unserem H&K Klöber Blog. Für 2021 haben wir wieder viele interessante Themen für Sie vorbereitet. Außerdem stellen wir Ihnen in regelmäßigen Abständen Wissenswertes aus unserer neuen Rubrik, dem Versicherungs-Einmaleins vor.

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Wir beginnen 2021 mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr. Das Jahr, das für uns alle in sämtlichen Lebensbereichen eine große Herausforderung war. Wir werfen einen Blick auf die Versicherungswirtschaft: Wie steht die Branche aktuell da? Welche Chancen und Risiken bietet die Digitalisierung? Und welche Kundenanforderungen gilt es zu erfüllen?

Die Pandemie hat die Branche von jetzt auf gleich in die Digitalisierung katapultiert

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind in allen Branchen deutlich spürbar. Kein Ereignis seit dem zweiten Weltkrieg hat der deutschen Wirtschaft so zugesetzt wie dieses. Neben der Start-up und Gründerszene sind vor allem die Service- und Dienstleistungsbranche, die Veranstaltungs- und Kulturwirtschaft und die Gastronomie besonders schwer durch die Pandemie getroffen. Hohe Schadenaufwendungen aufgrund von Betriebsschließungen oder Produktionsausfällen belasten die Unternehmen enorm. Im Vergleich zu anderen Bereichen ist die Situation für die Versicherungsbranche zwar nicht existenzbedrohend, dennoch gab es im vergangenen Jahr Gewinneinbußen im laufenden Geschäft und geringeres Wachstum. Die Nachfrage ist allerdings ebenso wie die Zahlen der Beitragseinnahmen nach wie vor relativ stabil, so der Gesamtverband der deutschen Versicherer (GDV). Digitale Lösungen und Vertriebsmodelle sollen im neuen Jahr für eine Stabilisierung der Lage sorgen.

Die Corona-Pandemie hat den Weg hin zur digitalen Kundenbeziehung beschleunigt.

Die Pandemie hat das Versicherungsgeschäft von jetzt auf gleich verändert und die Arbeitswelt hinsichtlich Home-Office-Lösungen und digitalem Wandel auf den Kopf gestellt. Die Abstandsregeln und eingeschränkten Möglichkeiten der persönlichen Kontaktaufnahme im Frühjahr waren ein Test für die Branche – Vertriebler, wie auch Kunden mussten sich zunächst an die neuen Umstände gewöhnen. Sicherlich läuft die Einführung von digitalen Prozessen nicht immer einwandfrei ab, jedoch haben die Kunden in den vergangenen Monaten die Flexibilität digitaler Kommunikationsmöglichkeiten und Online-Services zu schätzen gelernt. Die digitale Kundenbeziehung ist keine Zukunftsmusik mehr und die Versicherungswirtschaft wird ihre digitalen Produkte und Services zwangsläufig ausweiten müssen, um erfolgreich zu bleiben. Der Prozess der digitalen Transformation wurde in der Pandemie um einiges beschleunigt. Jeder Dritte steht der Digitalisierung nun offener gegenüber als zuvor. Dabei ist es wichtig, die persönliche Beratung im Vertrieb nicht aus den Augen zu verlieren oder gar zu ersetzen, sondern die Kundenbetreuung durch den Einsatz digitaler Technologien zu erweitern und zu optimieren. Der Kunde von heute ist anspruchsvoller geworden und durch das Internet besser informiert als je zuvor. Fachliche Beratung, individuelle Betreuung, Flexibilität und Empathie sind gefragt.

Jeder 5. ist bereit für eine nachhaltigere Versicherung mehr zu zahlen

Die Kunden verlangen aber nicht nur digitale Tools, sondern auch gute Vorsorgeprodukte, wie Vermögensversicherung und private Absicherung und Pflege. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt ebenso an Bedeutung. Wenngleich die Kundennachfrage gegenüber nachhaltigen Versicherungsprodukten bisher noch überschaubar ist, wird Nachhaltigkeit in der Branche früher oder später unabdinglich sein. Vor allem die langfristige Chance, jüngere Generationen anzusprechen, sollte bereits jetzt genutzt werden, denn laut einer Studie der Nürnberger Versicherung sind für fast die Hälfte der unter 30-Jährigen die Nachhaltigkeitsaktivitäten eines Unternehmens ein wichtiges Entscheidungskriterium. Jeder 4. würde eine Versicherung wechseln, weil es eine nachhaltigere gibt und jeder 5. wäre bereit dafür auch mehr zu zahlen. Wie genau sich Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche bemerkbar macht, ist den meisten Kunden aber noch nicht klar, weil die Relevanz des Themas noch nicht in alle Gesellschafts- und Geschäftsbereiche durchgedrungen ist. Dabei wächst der Handlungsdruck auf die Politik, die Gesellschaft und die Wirtschaft immer stärker an.

Nachhaltige Produkte und Services werden auch in der Versicherungsbranche immer wichtiger.

Nicht nur die Corona-Pandemie hat bei den Versicherern zu hohen Schadenaufwendungen geführt, die bis dato noch nicht genau beziffert werden können. Grund dafür sind auch Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Unglücke. Laut Schätzung des Schweizer Rückversicherers Swiss Re ist 2020 weltweit ein wirtschaftlicher Schaden von 187 Milliarden Dollar entstanden. Die Versicherungswirtschaft muss dabei 83 Milliarden an Schadensumme leisten. Davon entfallen rund 90 Prozent der Schadensumme auf Naturkatastrophen, ausgelöst durch Hurrikans, Waldbrände, Unwetter, Überschwemmungen oder Erdbeben. Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel das Risiko für Schäden durch Naturgefahren in den kommenden Jahren immer weiter steigen lässt, weshalb Elementarversicherungen für Immobilien an Bedeutung gewinnen. Rechtschutzversicherer hatten 2020 ebenso ein hartes Jahr und müssen sich auch 2021 auf hohe Schadenaufwände einstellen. Zunächst waren es im vergangenen Jahr die aufgrund der internationalen Reisebeschränkungen entstandenen Rechtsstreitigkeiten von Kunden mit Reiseveranstaltern und Airlines, die die telefonische und Online-Beratung auf das Doppelte haben ansteigen lassen. Aktuell ist es die Sorge der Arbeitnehmer um den eigenen Arbeitsplatz aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und möglicher Insolvenz des Arbeitgebers.

Weniger Betriebsunfälle, aber deutlich mehr Cyberattacken

Das Jahr 2020 hat generell zu Verschiebungen in vielen Versicherungsbereichen geführt. Die Sach- und Haftpflichtschäden sind zurückgegangen und es gab weniger Unfälle im betrieblichen Umfeld. Die Luftfahrt-Versicherung hat beispielsweise einen starken Rückgang an Schäden zu verzeichnen, da sich durch den geringeren Flugbetrieb deutlich weniger Passagiere und Mitarbeiter verletzten oder Flugzeuge beschädigt wurden. Dafür ist das Risiko von Hackerangriffen gestiegen und es wurden immer häufiger Cyberattacken registriert. Ein Grund dafür ist, dass viel mehr Arbeitnehmer von zuhause aus ihrer Arbeit nachgehen und aus dem vergleichsweise schlecht gesicherten Home-Office aufs Firmennetzwerk zugreifen. Ebenso steigt das Risiko für Arbeitsunfälle im Home-Office, bei denen nicht immer auf Anhieb klar erkennbar ist, ob es sich um einen Arbeitsunfall bei versicherter Tätigkeit oder einen nicht-versicherten Unfall im privaten Bereich handelt.

Laut Prognosen des Gesamtverbands der deutschen Versicherer (GDV) müssen die Lebensversicherer mit einem Rückgang von rund 2,5 Prozent ihrer Einnahmen rechnen (das Neugeschäft fiel aufgrund des Lockdowns deutlich schwächer aus). Die geringere Mobilität senkte auch die Beitragsdynamik in der Kraftfahrtversicherung. Die Schaden- und Unfallversicherungen erwarten allerdings einen Zuwachs von rund 2 Prozent. Weiterhin wird der anhaltende „Bauboom“ für ein Plus bei der Wohngebäudeversicherung sorgen. Sowohl die Aussicht auf einen Covid-19-Impfstoff als auch die angestiegenen Ersparnisse der mittleren und höheren Einkommensgruppen, lassen die Versicherer optimistisch ins neue Jahr blicken.

Vorschau auf den nächsten Beitrag

Mit dem kommenden Beitrag startet eine neue Rubrik: Unser „Versicherungs-Einmaleins“. Wir beginnen mit der Wohngebäudeversicherung als Basis-Schutz für Immobilienbesitzer. Welche Schäden und Risiken deckt die Wohngebäudeversicherung ab? Und welche Rolle spielt der Wert meiner Immobilie? Wir erklären Ihnen alle wichtigen Details hier auf unserem Klöber Blog.

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