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Klimawandel und seine Auswirkungen auf Immobilienversicherungen

Der Klimawandel verändert unseren Blick auf die Umwelt und zeigt uns auf, welche Risiken wir als Gesellschaft tragen müssen. Besonders der Immobiliensektor steht vor großen Herausforderungen. Wetterextreme wie Starkregen, Hitzewellen und Überschwemmungen begleiten uns nicht nur über das Jahr, sondern verursachen auch immense Schäden an Gebäuden. Dies wirkt sich auf die Versicherungsbranche aus, die zunehmend gefordert wird, Lösungen für die steigenden Klimarisiken zu finden. Diese Risiken haben nicht nur Einfluss auf den Immobilienmarkt, sondern auch auf den Wert der einzelnen Immobilie. In Zukunft wird es für Immobilienbesitzer immer wichtiger, sich gegen solche Risiken abzusichern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Klimawandel Immobilien und deren Versicherungsrisiko erhöht, welche Versicherungslösungen es gibt und welche präventiven Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihre Immobilien zu schützen.

Wie der Klimawandel das Versicherungsrisiko erhöht

In den letzten Jahren hat der Klimawandel zu einem deutlichen Anstieg von Extremwetterereignissen geführt. Überschwemmungen, Hagelstürme, Starkregen und Hitzewellen treten nicht nur auf, sondern sind auch intensiver als in der Vergangenheit. Diese neuen klimatischen Bedingungen haben gravierende Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft und das Versicherungsrisiko. Zukunftsszenarien gehen davon aus, dass diese Wetterphänomene weiter zunehmen werden, was für die Versicherungsbranche eine Herausforderung darstellt.

Wetterextreme aus Versicherungssicht

Versicherungen müssen sich mit den Folgen von Extremwetterereignissen auseinandersetzen. Viele Immobilien in Deutschland liegen in Risikogebieten, was die Gefahr eines Schadens für sie bei Überschwemmungen und Starkregen immens erhöht. Laut einer Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden allein im Jahr 2021 Schäden in Milliardenhöhe durch Extremwetterereignisse verursacht. Versicherer kommen nicht drumherum, Risiken neu zu bewerten und ihr Portfolio dementsprechend anzupassen. Um die Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbundenen Risiken für Immobilienbesitzer besser zu verstehen, betrachten wir im Folgenden einige typische Schadenbeispiele, die in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten sind:

    • Schneedruck auf Dachkonstruktion: Im Winter 2023 sorgten ungewöhnlich schwere Schneefälle im Süden Deutschlands für erhebliche Schäden an vielen Gebäuden. Ein älteres Einfamilienhaus konnte der Schneelast nicht standhalten, und das Dach brach teilweise ein. Die Reparatur des Daches und die Erneuerung der beschädigten Wohnräume kosteten den Besitzer über 60.000 Euro. Ohne eine erweiterte Elementarschadenversicherung wäre der Hausbesitzer auf diesen Kosten sitzen geblieben. 
    • Gefrorene und geplatzte Wasserleitungen: Ein weiteres Beispiel zeigt, wie extreme Kälteperioden Immobilienbesitzer vor unerwartete Herausforderungen stellen. In einem älteren Wohnhaus froren die Wasserleitungen aufgrund mangelnder Dämmung ein, als die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sanken. Als die Leitungen tauten, kam es zu einem Rohrbruch, der den gesamten Keller unter Wasser setzte und Möbel sowie Geräte zerstörte. Die Sanierungskosten beliefen sich auf rund 25.000 Euro.
    • Rückstau in der Kanalisation: Eine Familie hatte ihr Einfamilienhaus gerade erst renoviert. Bei einem heftigen Sommerregen wurde die Kanalisation überlastet, und Abwasser strömte durch die Bodenabläufe zurück in den Keller. Der frisch renovierte Hobbyraum mit Laminatboden und Möbeln wurde komplett überflutet, was einen Schaden von etwa 15.000 Euro verursachte. Der Einbau einer Rückstauklappe hätte hier den Schaden vermeiden können.
    • Überschwemmung durch Starkregen: Ein Starkregenereignis verursachte eine Überschwemmung im Wohngebiet einer Kleinstadt. Das Erdgeschoss eines Hauses stand knietief unter Wasser. Die neue Küche, Elektrogeräte, Bodenbeläge und einige Möbelstücke wurden unbrauchbar. Der Schaden belief sich auf mehr als 40.000 Euro. Die Elementarschadenversicherung half den Eigentümern, die finanzielle Belastung zu tragen.
    • Schäden durch Schlamm und Geröll: Nach anhaltenden Regenfällen löste sich ein Hang oberhalb eines Grundstücks. Schlamm und Geröll strömten in den Garten und drückten gegen die Hauswand. Der Garten wurde vollständig verwüstet, die Terrassenmöbel beschädigt, und das Erdgeschossfenster zerbrach, wodurch auch das Innere des Hauses betroffen war. Die Kosten für Aufräumarbeiten und die Reparatur beliefen sich auf 18.000 Euro.
    • Blitzschlag mit Überspannungsschäden: Während eines schweren Sommergewitters schlug ein Blitz in einen Baum neben einem Haus ein. Die dadurch entstandene Überspannung beschädigte alle im Haushalt angeschlossenen Elektrogeräte, darunter den Fernseher, den Computer, den Kühlschrank und die Waschmaschine. Der Schaden an den Elektrogeräten und elektrischen Leitungen belief sich auf rund 8.000 Euro.
    • Lawinenschaden: In einem Wintersportort kam es nach tagelangen Schneefällen zu einer Lawine. Die Lawine traf auf ein Wohnhaus am Talhang und zerstörte einen Anbau sowie mehrere Fenster. Der Schnee drang ins Haus ein, und der Schaden umfasste neben der Außenstruktur auch Möbel und Haushaltsgegenstände. Die Versicherung kam für den Schaden in Höhe von 50.000 Euro auf.
    • Unterspülung von Fundamenten: Ein heftiger Regen überschwemmte die Umgebung eines Hauses, das in der Nähe eines Flusses gebaut wurde. Das Wasser unterspülte die Fundamente des Hauses, wodurch Risse in den Wänden entstanden. Das Gebäude wurde instabil, und der Besitzer musste umfangreiche bauliche Maßnahmen durchführen, um das Fundament wieder zu sichern. Die Kosten für die Sicherung beliefen sich auf 30.000 Euro.
    • Sturmschaden an Dämmung und Fassade: Ein Hagelsturm traf eine Siedlung. Die Dämmung und der Putz der Fassade eines Hauses wurden durch die Hagelkörner stark beschädigt. Durch die entstandenen Risse drang Wasser in die Hauswand ein, wodurch Schimmelbildung entstand. Der Schaden erforderte eine komplette Sanierung der Außenfassade, die Kosten betrugen 20.000 Euro.
    • Erdrutsch durch Starkregen: In einem ländlichen Gebiet führte tagelanger Starkregen dazu, dass sich ein Hang löste und einen Erdrutsch verursachte. Ein Gartenhaus auf dem betroffenen Grundstück wurde komplett zerstört, und mehrere Fahrzeuge wurden von den Erdmassen begraben. Die Aufräumarbeiten dauerten Wochen, und es waren spezielle Geräte erforderlich, um die Schäden zu beseitigen, die Kosten beliefen sich auf 45.000 Euro.

Faktoren für ein erhöhtes Versicherungsrisiko

Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass das Versicherungsrisiko durch den Klimawandel steigt:

    • Geografische Lage: Immobilien in Küsten- oder Flussnähe sind besonders anfällig für Überschwemmungen. Gebiete, die früher als relativ sicher galten, sind heute öfter von Starkregen betroffen.
    • Städtische Verdichtung: In vielen Städten, besonders in urbanen Stadtgebieten, führen die zunehmenden Versiegelungen der Böden und die dichte Bebauung dazu, dass Wasser schlechter abfließen kann, was das Risiko von Überschwemmungen erhöht.
    • Alter der Gebäude: Ältere Häuser, die nicht den modernen baulichen Standards entsprechen, sind oft anfälliger für klimabedingte Schäden. Insbesondere Dächer, Fenster und Abdichtungen müssen regelmäßig überprüft und modernisiert werden, um diesen außerordentlichen Wetterbedingungen standzuhalten.
    • Veränderung der Wettermuster: Das Auftreten von Extremwetterereignissen wird unkalkulierbarer. Vor allem Starkregen und plötzliche Stürme treffen Immobilienbesitzer oft unvorbereitet.

Welche Versicherungslösungen gibt es künftig für Klimarisiken?

Die Versicherungsbranche reagiert auf die Herausforderungen des Klimawandels, indem sie ihre Produkte anpasst und neue Lösungen ausarbeitet. Viele Versicherer bieten heute erweiterte Deckungen für Naturgefahren an, die speziell auf die Risiken von Extremwetterereignissen zugeschnitten sind.

Wie lassen sich Versicherungspolicen dem Risiko anpassen?

Die Erweiterung von Gebäudeversicherungen um Elementarschadendeckungen ist der wichtigsten Entwicklungen in der Versicherungsbranche. Durch sie werden Schäden durch Naturereignisse wie Überschwemmungen, Erdrutsche oder Starkregen abgedeckt. Solche Risiken haben nicht nur Auswirkungen auf den Wert einer Immobilie, sondern auch auf deren Versicherungskosten. Während sie in einer Standard-Gebäudeversicherung oft nicht oder nur unzureichend berücksichtigt werden, bieten Elementarschadenversicherungen umfassenden Schutz.

Individuelle Risikobewertung und flexible Policen

Zusätzlich gibt es Versicherer, die individuelle Risikobewertungen durchführen. Dabei werden die Lage der Immobilie, deren Bauweise und Zustand genau analysiert, um eine maßgeschneiderte Versicherungslösung zu bieten. Ein Gebäude in einer hochwassergefährdeten Region benötigt beispielsweise eine höhere Versicherungssumme und umfangreichere Deckungen als ein Haus in einem sichereren Gebiet. Diese personalisierten Policen bieten nicht nur besseren Schutz, sondern ermöglichen es auch, die Prämien an das tatsächliche Risiko anzupassen.

Mit welchen Präventionsmaßnahmen können Sie das Risiko reduzieren?

Neben passenden Versicherungsprodukten spielen auch präventive Maßnahmen eine sehr wichtige Rolle, um das Risiko von Schäden durch den Klimawandel zu minimieren. Durch eine Kombination aus baulichen Maßnahmen und einer sehr guten Versicherung können Immobilienbesitzer das Risiko deutlich reduzieren und sich optimal absichern.

Überblick über Präventionsmaßnahmen

    • Hochwasserschutz: Immobilienbesitzer, insbesondere in hochwassergefährdeten Gebieten, sollten in den Einbau von Rückstauklappen investieren. Somit wird verhindert, dass Wasser bei Starkregen oder Überschwemmungen durch das Abwassersystem in das Gebäude zurückfließt und Schäden verursacht. Beim Hausbau in einem hochwassergefährdeten Gebiet sollte man über eine erhöhte Fundamentierungen nachdenken. Auf der Website https://www.dieversicherer.de/ können Sie einen Hochwasser-Check durchführen und erfahren durch Eingabe Ihres Standortes, ob Ihr Gebäude einem Hochwasser-Risiko ausgesetzt ist.
    • Sturmschutz: Die Sicherung von Dächern, Fassaden und Fenstern bei Gebäuden in sturmgefährdeten Gebieten kann helfen, Schäden zu vermeiden. Besonders bei älteren Gebäuden ist eine Nachrüstung von Sturmschutzmaßnahmen oft empfehlenswert und wichtig.
    • Regenwasser: Hausbesitzer können durch einfache Maßnahmen das Risiko von Überschwemmungen verringern und gleichzeitig Wasser sparen. Eine Möglichkeit ist die Installation von Regentonnen oder Regenwassertanks, um das Wasser von Dachflächen aufzufangen. Dieses kann dann für die Gartenbewässerung genutzt werden, was nicht nur zweckmäßig ist, sondern auch den Druck auf das Abwassersystem während Starkregenereignissen reduziert. Auch Versickerungsflächen oder kleine Rückhaltebecken auf dem Grundstück könnten angelegt werden, um Regenwasser direkt auf dem eigenen Gelände zu versickern, anstatt es in die Kanalisation zu leiten.
    • Wartung und Instandhaltung: Immobilienbesitzer sollten sicherstellen, dass ihre Gebäude regelmäßig gewartet werden. Eine funktionierende Dachentwässerung und die Dichtheit von Fenstern und Türen sind wesentlich, um wetterbedingte Schäden zu verhindern.
    • Nachhaltige Bauweise: Neubauten sollten den klimatischen Veränderungen angepasst werden. Dazu gehören beispielsweise energieeffiziente Dämmungen und die Verwendung von wetterfesten Baumaterialien.
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Zusammenfassung

Der Klimawandel stellt die Immobilienwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Durch Wetterextreme wie Starkregen, Überschwemmungen und Stürme steigt das Versicherungsrisiko für Immobilien deutlich an. Um sich gegen diese Risiken zu schützen, sind maßgeschneiderte Versicherungslösungen sowie Präventionsmaßnahmen unerlässlich. Eine Elementarschadenversicherung, ergänzt durch individuelle Risikobewertungen und bauliche Schutzmaßnahmen, bietet Immobilienbesitzern die Sicherheit, die sie angesichts der klimatischen Veränderungen benötigen.

Kontaktieren Sie uns noch heute, um Ihre Immobilien optimal abzusichern. 

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