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Unerwartete Gefahr – Wenn die Natur zuschlägt


Wenn das Wasser kommt: 14. Juli 2021, 23:47 Uhr, Erftstadt

Thomas Müller steht im Hausflur und hört es gurgeln. Erst leise, dann immer lauter. Das Geräusch kommt aus dem Keller. Als er die Treppe hinuntergeht und das Licht anknipst, traut er seinen Augen nicht: Zwanzig Zentimeter Wasser stehen bereits in seinem Hobbyraum. Die Waschmaschine steht knietief im braunen Wasser, der Werkzeugschrank schwimmt langsam davon.

"Sabine, ruf die Feuerwehr!", ruft er nach oben. Seine Frau ist bereits am Telefon. Draußen prasselt der Regen weiter auf die Straße. Was die Familie Müller in dieser Nacht noch nicht ahnt: Sie haben noch Glück gehabt. Ihr Nachbar wird drei Häuser weiter einen Totalschaden erleiden – und das bei einer vermeintlich "vollständigen" Wohngebäudeversicherung.


Deutschland wird zum Risikogebiet: Die neue Wetter-Realität

Die Bilder aus dem Ahrtal sind noch immer präsent. 184 Todesopfer, 33 Milliarden Euro Schäden – die Flutkatastrophe von 2021 hat gezeigt, dass Extremwetter auch in Deutschland zur tödlichen Bedrohung werden kann. Doch es war kein Einzelfall.

Der Deutsche Wetterdienst registriert seit Jahren eine dramatische Zunahme von Starkregenereignissen. Hagel, der früher alle zehn Jahre auftrat, kommt heute alle drei bis vier Jahre. Überschwemmungen durch Starkregen haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt. Experten sprechen nicht mehr von Jahrhundertereignissen – sie warnen vor der "neuen Normalität".

"Die Klimakrise bringt hier zu Lande extreme Trockenheit und Starkregen – beides", warnt Professor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. "Wir Menschen werden immer häufiger nie Dagewesenes, neue Extremwetter und weitere Veränderungen erleben."

Die Zahlen sind eindeutig: 2023 verursachten Naturgefahren in Deutschland Schäden von über 3,2 Milliarden Euro. Tendenz steigend. Betroffen sind längst nicht mehr nur die klassischen Hochwassergebiete an Rhein und Elbe. Starkregen kann überall auftreten – auch in Ihrer Straße.



Der teure Trugschluss: Warum Standard nicht ausreicht

Familie Müller dachte, sie sei abgesichert. Ihre Wohngebäudeversicherung war aktuell, die Beiträge wurden pünktlich bezahlt. "Wir haben eine Vollkaskoversicherung für das Haus", sagte Thomas damals. Ein fataler Irrtum, den Millionen Deutsche teilen.

Die Standardwohngebäudeversicherung deckt Brand, Sturm, Hagel und Leitungswasser ab – aber eben nicht die Elementarschäden durch Überschwemmung, Rückstau oder Erdrutsch. Diese "kleinen" Ausschlüsse können existenzbedrohend werden.

Ein Beispiel aus der Nachbarschaft der Müllers macht das deutlich: Familie Weber, drei Häuser weiter, erlebte den gleichen Starkregen. Doch ihr Keller wurde nicht nur überflutet – das Wasser drückte auch durch die Kellerwände. Schaden: 85.000 Euro für Sanierung, neue Heizung und Elektrik. Die Wohngebäudeversicherung zahlte keinen Cent.

"Oberflächenwasser durch Starkregen? Nicht versichert. Grundwasseranstieg? Nicht versichert. Rückstau aus der Kanalisation? Nur mit Zusatzschutz versichert", erklärt die Verbraucherzentrale die gängige Praxis. "Viele Hausbesitzer erleben nach einem Schadenfall ein böses Erwachen."

Besonders tückisch: Auch bei Häusern fernab von Flüssen und Seen kann Elementarschaden auftreten. Starkregen verwandelt Straßen in reißende Bäche, Gullis werden zu Geysiren, Hanglagen zu Rutschgebieten. Die Gefahr lauert überall.

Elementarschutz verstehen: Was wirklich zählt

Eine Elementarschadenversicherung schließt genau diese Lücken. Sie greift bei Schäden durch:

Überschwemmung und Starkregen:

Wenn Wassermassen von außen in das Gebäude eindringen – egal ob durch Flüsse, Starkregen oder überlaufende Kanäle.

Erdbeben:

Auch in Deutschland ein zunehmendes Risiko, besonders im Rheingraben und in der Schwäbischen Alb.

Erdrutsch und Erdfall:

Wenn der Boden unter dem Haus nachgibt oder Erdmassen das Gebäude beschädigen.

Lawinen und Schneelast:

Für Häuser in entsprechenden Lagen ein existenzielles Risiko.

Vulkanausbruch:

Zwar selten, aber auch in Deutschland nicht unmöglich.

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"Elementarschadenversicherung ist wie ein Sicherheitsnetz", erklärt Kevin Klöber, Geschäftsführer der Klöber Versicherungsmakler GmbH und Experte für Gebäudeversicherungen. "Sie fängt auf, wo die normale Versicherung endet – und das kann den Unterschied zwischen finanzieller Sicherheit und dem Ruin bedeuten."



Risikocheck: Wo Deutschland besonders gefährdet ist

Nicht jede Region trägt das gleiche Risiko. Das Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS Geo) teilt Deutschland in vier Gefährdungsklassen ein:

Zone 1 (geringes Risiko): Überschwemmung statistisch seltener als einmal in 200 Jahren 
Zone 2 (mittleres Risiko): Überschwemmung einmal in 100 bis 200 Jahren
Zone 3 (hohes Risiko): Überschwemmung einmal in 10 bis 100 Jahren
Zone 4 (sehr hohes Risiko): Überschwemmung häufiger als einmal in 10 Jahren

Familie Müller wohnt in Zone 2 – mittleres Risiko. "Das klang harmlos", erinnert sich Thomas Müller heute. "Bis wir gemerkt haben, dass 'einmal in 100 Jahren' auch morgen sein kann."

Online können Hausbesitzer auf www.zürs-public.de kostenfrei prüfen, in welcher Zone ihr Eigentum liegt. Doch Vorsicht: Die Zonierung bezieht sich nur auf Flusshochwasser.
Starkregen kann überall auftreten – auch in Zone 1.

Besonders hilfreich ist auch unser Ratgeber zu Versicherungsstrategien für Altbauten, der zeigt, welche besonderen Risiken ältere Gebäude haben.

Zusätzlich bietet der Deutsche Wetterdienst mit seinem Starkregengefahrenhinweis konkrete Informationen für jede Postleitzahl. Diese Tools sollten Hausbesitzer regelmäßig nutzen, denn die Risikobewertungen werden kontinuierlich angepasst.


Was Familie Müller heute anders machen würde

Rückblickend bezeichnet Thomas Müller den 14. Juli 2021 als Wendepunkt: "Wir dachten, wir seien vorbereitet. Aber vorbereitet auf was? Auf das, was wir uns vorstellen konnten – nicht auf das, was wirklich passiert ist."

Die Familie hat inzwischen eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen. Der Keller wurde professionell saniert, mit verbessertem Rückstauschutz. "Wir haben 15.000 Euro in die Sanierung investiert", berichtet Sabine Müller. "Das war schmerzhaft, aber machbar. Unser Nachbar Weber musste einen Kredit über 85.000 Euro aufnehmen."

Die Müllers haben eine wichtige Lektion gelernt: Versicherungsschutz ist mehr als nur ein Vertrag. Es geht um die richtige Absicherung für die tatsächlichen Risiken – nicht für die Risiken, die wir uns vorstellen.


Ausblick: Die Kostenfrage entscheidet


Familie Müller steht nun vor der nächsten Frage: Was hätte eine Elementarschadenversicherung damals gekostet? Und was kostet sie heute? Diese Kostenfrage beschäftigt Millionen von Hausbesitzern in Deutschland – und die Antworten sind überraschender, als viele denken.

Im zweiten Teil unserer Serie "Kosten und Konsequenzen – Die finanzielle Dimension" analysieren wir die konkreten Kosten einer Elementarschadenversicherung, zeigen regionale Unterschiede auf und entwickeln eine Checkliste für die individuelle Risikobewertung. Familie Müller wird dabei erfahren, dass guter Schutz weniger kostet, als sie vermutet hatten. Versicherungsexperte Kevin Klöber wird zudem praktische Tipps für die optimale Absicherung geben.

Sie möchten sich bereits jetzt informieren? Erfahren Sie mehr über unsere Wohngebäudeversicherung mit Elementarschutz oder lesen Sie unseren Blog-Artikel zur Wohngebäudeversicherung im Versicherungs-1x1.

Diese Serie wird unterstützt durch aktuelle Daten des Deutschen Wetterdienstes, des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft und führender Sachverständiger für Elementarschäden.

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