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Barfuß ans Steuer – erlaubt oder lebensgefährlich?

Sommer, Sonne, Flip Flops – und dann ab ins Auto? Was im Urlaub so herrlich entspannt klingt, kann auf deutschen Straßen richtig teuer werden. Ist Autofahren mit Flip Flops erlaubt oder droht eine Strafe? Auch wenn das Gesetz erstaunlich tolerant ist, zeigen sich Versicherer bei Unfällen mit ungeeignetem Schuhwerk deutlich weniger verständnisvoll. Zeit für einen Realitätscheck: Was ist wirklich erlaubt und wo wird es richtig gefährlich?



Alles erlaubt? Die Rechtslage rund ums Schuhwerk beim Autofahren

Was sagt das Gesetz?

Überraschung: Die deutsche Straßenverkehrsordnung (StVO) schweigt sich zum Thema Schuhwerk komplett aus. Weder Flip Flops noch High Heels stehen auf der Verbotsliste – und auch barfuß zu fahren ist rechtlich gesehen völlig in Ordnung. Das klingt zunächst entspannt, aber der Schein trügt.

Kein Verbot – aber trotzdem riskant

Nur weil etwas nicht ausdrücklich verboten ist, heißt das noch lange nicht, dass es eine gute Idee ist. Die StVO verpflichtet jeden Fahrzeugführer dazu, das Fahrzeug sicher zu beherrschen. Wer mit rutschigen Flip Flops vom Gaspedal abrutscht oder sich mit einem High Heel zwischen den Pedalen verheddert, verletzt diese grundlegende Sorgfaltspflicht – und das kann teuer werden.


Flip Flops, High Heels und barfuß – was die Praxis zeigt

Die rutschige Wahrheit über Flip Flops

Flip Flops sind die Klassiker unter den problematischen Autofahrer-Schuhen. Der lockere Sitz sorgt dafür, dass sie sich gerne mal zwischen den Pedalen verklemmen oder beim Bremsen einfach vom Fuß rutschen. Besonders tückisch: Nasse Flip Flops nach dem Schwimmbadbesuch verwandeln sich in regelrechte Rutschbahnen. Was als entspannte Fahrt beginnt, kann so schnell zum Albtraum werden.

Warum High Heels keine hohen Chancen lassen

High Heels mögen stylisch aussehen, am Steuer sind sie jedoch eine echte Gefahr. Der schmale Absatz kann sich zwischen den Pedalen verhaken, und die ungewohnte Fußstellung macht präzises Dosieren von Gas und Bremse nahezu unmöglich. Dazu kommt: Bei einem Vollbremsmanöver kann der Absatz abbrechen – mit fatalen Folgen für die Reaktionszeit.

Barfuß – der unterschätzte Kontrollverlust

"Barfuß hat man doch das beste Gefühl für die Pedale!" – ein weit verbreiteter Mythos. Tatsächlich fehlt ohne Schuhsohle die gewohnte Kraftübertragung, und bei schwitzigen Füßen wird das Pedal zur Rutschpartie. Außerdem sind nackte Füße bei einem Unfall völlig ungeschützt – Verletzungen durch scharfe Metallteile oder heißes Metall sind programmiert.

Praxistest beweist die Risiken: Wie der ADAC unter Berufung auf einen Test des Österreichischen Automobil-Clubs (ÖAMTC) berichtet, führte dieser einen wissenschaftlichen Test durch, bei dem Fahrer verschiedene Manöver mit unterschiedlichem Schuhwerk absolvierten. Das Ergebnis war eindeutig: Bei Notbremsungen lieferten Flip Flops und barfuß fahren die schlechtesten Ergebnisse – der nötige schnelle Druck auf die Pedale konnte nicht ausgeübt werden. High Heels waren ebenfalls problematisch: Eine dosierte Zielbremsung war nicht möglich, da der Pedalwiderstand nicht mehr spürbar war.


Versicherungsschutz in Gefahr?

So reagieren Kfz-Versicherer bei einem Unfall

Hier wird es ungemütlich: Versicherer prüfen jeden Schadenfall akribisch – und ungeeignetes Schuhwerk kann schnell als Mitverursacher identifiziert werden. Die Folge: Der Versicherer kann eine Teilschuld geltend machen und die Leistungen entsprechend kürzen.

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Klöbi-Tipp:

Die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt grundsätzlich für Schäden am gegnerischen Fahrzeug – auch bei ungeeignetem Schuhwerk. Für Ihr eigenes Auto gelten jedoch strengere Regeln.

Teilkasko zahlt – aber nicht immer

Bei der Teilkasko ist die Lage zunächst entspannter: Schäden durch Sturm, Hagel oder Diebstahl werden normalerweise auch dann ersetzt, wenn der Fahrer Flip Flops trug. Anders verhält es sich jedoch bei der Vollkasko: Hier können Versicherer die Leistung kürzen, wenn sie dem Fahrer eine Mitschuld am Unfall nachweisen können – unabhängig davon, ob es sich um einfache oder grobe Fahrlässigkeit handelt.

Wenn grobe Fahrlässigkeit im Spiel ist

Der Begriff "grobe Fahrlässigkeit" ist der Albtraum jedes Autofahrers – und ungeeignetes Schuhwerk kann schnell in diese Kategorie fallen. Verschiedene Oberlandgerichte haben bereits entschieden, dass ungeeignetes Schuhwerk bei Unfällen durchaus als Mitverschulden gewertet werden kann. Die Argumentation der Richter ist klar: Wer sich bewusst für ungeeignetes Schuhwerk entscheidet, nimmt einen Kontrollverlust billigend in Kauf.


Sicher unterwegs: Tipps vom Versicherungsexperten

Das richtige Schuhwerk im Auto

Die Lösung ist denkbar einfach: feste Schuhe mit rutschfester Sohle und niedrigem Absatz. Turnschuhe oder Halbschuhe sind ideal – sie bieten guten Halt, optimale Kraftübertragung und rutschen nicht weg. Profi-Tipp: Bewahren Sie ein Paar feste Schuhe im Auto auf, dann können Sie auch spontan sicher fahren, wenn Sie gerade in Flip Flops unterwegs sind.

Was tun bei einem Unfall in Flip Flops?

Ist trotz allem etwas passiert, heißt es: Ruhe bewahren und ehrlich bleiben. Versuchen Sie auf keinen Fall, das Schuhwerk zu verheimlichen – das kann später als Betrug ausgelegt werden. Dokumentieren Sie den Unfallhergang genau und kontaktieren Sie schnellstmöglich Ihren Versicherungsberater. Je transparenter Sie sind, desto besser können wir Ihnen helfen.

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Klöbi-Tipp:

Bei rechtlichen Auseinandersetzungen nach einem Unfall kann eine Rechtsschutzversicherung wertvolle Unterstützung bieten – auch wenn sie nicht alle Probleme lösen kann.

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Klöber Drive – smarter Schutz für junge Fahrer

Gerade junge Fahrer unterschätzen oft die Risiken von ungeeignetem Schuhwerk. Mit unserem speziellen Tarif "Klöber Drive" bieten wir maximale Flexibilität zum Festpreis: Für nur 285,60 Euro im Jahr sind sie mit allen Fahrzeugen europaweit abgesichert – egal ob PKW, Camper oder Motorrad. Während traditionelle Zusatzversicherungen bis zu 300% Zuschläge je Fahrzeug verlangen, zahlen sie bei uns einen transparenten Festpreis.

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Häufige Fragen zum Autofahren mit Flip Flops & Co.

Ist Autofahren mit Flip Flops verboten?

Nein, in Deutschland gibt es kein gesetzliches Verbot für das Fahren mit Flip Flops, High Heels oder barfuß. Die StVO macht keine Vorgaben zum Schuhwerk beim Autofahren. Trotzdem kann ungeeignetes Schuhwerk bei einem Unfall als Verstoß gegen die Sorgfaltspflicht gewertet werden – und das kann eine Strafe zur Folge haben.

Zahlt die Versicherung bei einem Unfall mit Flip Flops?

Die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt grundsätzlich immer – auch bei ungeeignetem Schuhwerk. Bei der Vollkasko kann der Versicherer jedoch eine Mitschuld feststellen und die Leistung entsprechend kürzen. Die Teilkasko ist meist nicht betroffen.

Was passiert, wenn ich einen Unfall mit ungeeignetem Schuhwerk verursache?

Können Sie den Unfall nicht verhindern, weil Sie mit dem Flip Flop am Pedal hängen bleiben, kann Ihnen eine Teilschuld zugewiesen werden. Das kann zu Kürzungen bei der Versicherungsleistung führen. Seien Sie ehrlich bei der Unfallaufnahme – Verschweigen kann als Betrug gewertet werden.

Welches Schuhwerk ist beim Autofahren am sichersten?

Ideal sind feste Schuhe mit rutschfester Sohle und niedrigem Absatz (maximal 2-3 cm). Turnschuhe oder Halbschuhe bieten optimalen Halt und gute Kraftübertragung. Das beste Schuhwerk für den Sommer beim Autofahren sind leichte, geschlossene Sportschuhe. Bewahren Sie ein Paar geeignete Schuhe im Auto auf, falls Sie spontan fahren müssen.

Droht mir ein Bußgeld, wenn ich barfuß oder in Flip Flops fahre?

Normalerweise droht keine Strafe beim Autofahren mit Flip Flops oder barfuß. Solange kein Unfall passiert, gibt es kein Bußgeld. Erst wenn durch das ungeeignete Schuhwerk ein Schaden entsteht, können rechtliche Konsequenzen und Strafen folgen.

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Sven Thiele, Geschäftsführer Klöber Versicherungsmakler Privat GmbH:

"Viele unserer Kunden sind überrascht, wenn sie erfahren, dass ungeeignetes Schuhwerk bei einem Unfall zu Problemen mit der Versicherung führen kann. Dabei ist die Lösung so einfach: Ein Paar feste Schuhe im Auto bewahrt vor bösen Überraschungen. Prävention ist immer günstiger als Schadenregulierung."


Fazit: Besser sicher als stylisch

Die Rechtslage mag entspannt sein, die Realität sieht anders aus. Ungeeignetes Schuhwerk am Steuer ist ein unnötiges Risiko – für die eigene Sicherheit und den Geldbeutel. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Schuhen fahren Sie nicht nur sicherer, sondern auch entspannter. Denn das Bewusstsein, alles richtig zu machen, ist unbezahlbar.

Sie möchten Ihren kompletten Versicherungsschutz überprüfen? Unsere Privatversicherungs-Experten beraten Sie gerne zu allen Aspekten rund um Auto und Verkehr.

Ob Flip Flops oder Winterreifen – wir sorgen dafür, dass Sie mit dem richtigen Schutz unterwegs sind. Jetzt unverbindlich beraten lassen und rundum abgesichert durch den Sommer starten!

Übrigens: Ähnlich wie beim Schuhwerk sind auch andere Verkehrssicherheitsthemen oft komplexer als gedacht – wie unser Artikel zu Winterreifen und Versicherungsschutz zeigt.

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